Naturnaher Weinbau -> Pflanzenschutz
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Ziel ist ein indirekter, passiver Pflanzenschutz ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Nutzorganismen müssen gefördert werden, Schädlinge und Schadpilze werden erst nach Überschreitung einer spezifischen Schadschwelle bekämpft. Dies erfordert eine ständige gründliche Kontrolle der Rebanlagen durch den Winzer. Ferner werden biologische Präparate und biotechnische Verfahren im Kampf gegen die Schädlinge bevorzugt eingesetzt.

Schadpilze:
Schadpilze werden in Ipsheim mit folgender Methode bekämpft: In der Weinbergswetterstation werden von Mai bis September 24 Stunden am Tag Daten über Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Blattnässe aufgezeichnet. Diese Daten werden weitergeleitet, von verschiedenen Institutionen (Amtlicher Rebschutzdienst, Beratungsteam Weinbau, Weinbauring Franken e.V. und Deutscher Wetterdienst Geisenheim bzw. Weihenstephan) nach speziellen Prognosemodellen ausgewertet und zu einem sogenannten Weinbaufax zusammengestellt. Dieses hängt in der Gemeindeverwaltung aus und wird zwei mal in der Woche aktualisiert. Es stellt den Winzern die Auswertung in Form von Spritzempfehlungen zur Verfügung. Ziel dieser Maßnahme ist, nur den tatsächlichen Bedarf zu spritzen um damit Spritzmenge und auch Kapital einzusparen.

Schädlinge:
Bei der Bekämpfung tierischer Schädlinge versucht man - soweit möglich - auf Insektizide zu verzichten. Hierbei werden zwei Methoden zum Einsatz gebracht, die besonders bezeichnend für den naturnahen Weinbau sind.
Zuerst sei der Einsatz von Erläuterung zu diesem Begriff Raubmilben genannt. Diese Tiere sind Nützlinge, die im Weinbau vorkommen. Der Winzer dämmt mit ihnen das Auftreten von Erläuterung zu diesem Begriff Spinn- und Erläuterung zu diesem Begriff Kräuselmilben - natürliche Feinde der Raubmilben - ein. So kann auf Spritzmittel gegen eben genannte Schädlinge bei gründlichen Bestandskontrollen weitgehend verzichtet werden.

RAK-Pheromon-Ampulle
Bild: RAK-Pheromon-Ampulle, Quelle: eigene Fotos


Die zweite Methode ist die biologische Schädlingsbekämpfung mit dem Einsatz von Pheromonen. Das eingesetzte Präparat ist das von BASF hergestellt RAK, welches sich gegen den Erläuterung zu diesem Begriff Einbindigen Traubenwickler richtet. Vor Beginn des Mottenfluges im Frühjahr werden die Pheromon-Ampullen im ganzen Weinberg verteilt ausgehängt. Der Wirkstoff RAK ist ein Sexuallockstoff, welcher mit dem entsprechenden Stoff der Traubenwicklerweibchen übereinstimmt. Die Männchen - von dem Duftstoff angezogen, der die Paarungsbereitschaft der Weibchen signalisiert - irren im Weinberg umher und finden ihre Partnerinnen nicht mehr. Die sogenannte Verwirrmethode arbeitet also mit einem Irrflug mit System. Da der ganze Weinberg nach Weibchen riecht, finden sie die richtigen nicht mehr - ein "vereitelter Hochzeitsflug", [26]. Aus diesem Grund findet keine Begattung statt und es gibt keine Nachkommen und damit auch keine Schädlinge.
Der Arbeitaufwand bei dieser Methode ist recht groß, da das Ausbringen der Ampullen im ganzen Weinberg und regelmäßige Befallskontrollen viel Zeit in Anspruch nehmen. Allerdings kann somit auf konventionelle Verfahren, also den Einsatz von Insektiziden, verzichtet werden.


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