Der Bacchus ist eine noch sehr junge Rebsorte, die von LR Peter Morio und Prof. Dr. B. Husfeld gezüchtet und erst im Jahre 1972 klassifiziert wurde. Ihren Namen verdankt sie der römische Bezeichnung für den griechischen Weingott Dionysos - Bacchus. Dessen Bedeutung - ob nun in weinbauwirtschaftlicher oder abergläubischer Hinsicht sei dahin gestellt - huldigt seit Oktober diesen Jahres auch die Marktgemeinde Ipsheim mit einer Bacchusstatue auf dem neu gestalteten Markgrafenplatz.
Die Bacchusstatue am Ipsheimer Markgrafenplatz, Quelle: eigene Bilder
Nachteilig an der Sorte ist die hohe Anfälligkeit für Stiellähme, Bodentrauben und Sonnenbrand. Letzteres ist die sogenannte Bacchuskrankheit, bei der in trockenen Lagen Sonnenbrandschäden an den Beeren entstehen können. So ist die Wahl der Lage sehr wichtig, um dieser spezifischen Krankheit vorzubeugen. Sie sollte auf eine Lage fallen, die knapp mittleren Ansprüchen genügt. Ein großes Problem stellen ferner für diese Rebsorte auch Milben und die Krankheit Odium dar. Wieder können diese Nachteile durch weinbautechnische Maßnahmen, wie z.B. weitläufige Erziehung zur Sicherung einer guten Durchlüftung, gemindert werden. Der Bacchus zeichnet sich aber auch mit besonderen positiven Eigenarten aus. So besitzt er eine gute Holzreife, was auf eine zufriedenstellende Winterfrostfestigkeit schließen lässt. Allein gegen Maifröste ist die Rebe empfindlich, da sie schon sehr früh austreibt. Auch die Ansprüche an den Boden können Ipsheims Weinberge erfüllen. Eine tiefgründige, frische und nährstoffreiche Unterlage wünscht sich der Bacchusrebstock. Sein hoher Flüssigkeitsbedarf, der nicht immer gedeckt werden kann, stellt in Ipsheim ein Problem dar. Man sollte in diesem Fall z.B. von einer Langzeitbegrünung als pflanzenbauliche Maßnahme absehen, um dadurch den Reben das Wasser nicht noch mehr zu entziehen. Charakteristisch für diese Sorte ist, dass sie auch bei einem reichen Ertrag hohe Mostgewichte liefert und einen blumigen Wein mit einem ausgeprägten Bukett hervorbringt.
Trauben der Bacchusrebe, Quelle: [5], S. 194
Blätter der Bacchusrebe, Quelle: [5], S.50
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